Bei den Maya-Priestern gehörte das Tabakrauchen zu einem spirituellen Ritual. Dabei zündeten sie heilige Feuer an und inhalierten den Tabakrauch.
Nach der Entdeckung Amerikas dokumentierte Kolumbus den Tabakkonsum von Einheimischen im heutigen Kuba. Er brachte die Tabakpflanzen mit nach Europa. Die Europäer inhalierten den Rauch allerdings zunächst nur durch die Nase.
Der russische Zar Michail Romanow führte harte Strafen wie Hinrichtungen oder Verbannungen auf Tabakkonsum ein, um die Verbreitung des Rauchens soweit wie möglich zu verhindern.
Die Mitarbeiterinnen in Tabakfabriken in Spanien und Frankreich kamen auf die Idee, Reste des Tabaks in Papier einzuwickeln und zu rauchen. Schon zwei Jahre später, in 1852, gab es die erste Zigarettenfabrik in St. Petersburg.
Während der Frühindustrialisierung war das Rauchen eines der wenigen Genussmittel, das für die breite Masse erschwinglich war. Das Rauchen gewann zunehmend an gesellschaftlicher Akzeptanz.
Nach dem Krieg entstanden in Amerika erstmals große Tabakkonzerne und die maschinelle Herstellung der Zigaretten wurde perfektioniert.
Der Zigarettenverbrauch stieg immer weiter an und überholte den Konsum von Zigarren und Pfeifen. Das schnelle Tempo in der modernen Zeit mit neuen Autos und Reisen war der Grund, warum das Rauchen immer beliebter wurde. Es war ein Zeichen von schnellem und genussvollem Leben.
Für Deutschland sind die Tabakkonzerne von großer Bedeutung. Mit rund 10.000 Arbeitsplätzen und einem Umsatz von über 20 Milliarden Euro ist der Tabakkonsum ein wichtiger Faktor der Wirtschaft.
In den letzten 20 Jahren ist das Rauchen doppelt so teuer geworden. Bis Mitte 2017 soll es insgesamt elf Zigarettenmarken weniger auf dem Markt geben.
Weit über 700 Milliarden Euro weltweit erwirtschaftet die Tabakindustrie pro Jahr. Doch neue Gesetze und Verordnungen - wie das Rauchverbot in Bars und öffentlichen Gebäuden und das Bedrucken von Packungen mit Schockfotos - setzen der Branche zu. Die Zahlen sind rückläufig, neue Ideen müssen her.
In den nächsten Jahren werden deshalb neue Techniken den Zigarettenmarkt revolutionieren. Dazu gehören die schon sehr beliebten E-Zigaretten und Hybrid-Modelle, welche speziellen Tabak verdampfen anstatt diesen zu verbrennen. Studien belegen ebenfalls, dass E-Zigaretten bis zu 95% weniger schädlich als herkömmliche Zigaretten sind.
Der Vorteil von E-Zigaretten im Vergleich zu herkömmlichen Zigaretten ist, dass sie nicht mehr so viele schädliche und mitunter krebserregende Stoffe produzieren, die beim Verbrennen des Tabaks in einer Zigarette entstehen.
Aktuell liegt der weltweite Umsatz aus E-Zigaretten bei über 6 Milliarden Euro pro Jahr. Für die Branche noch kein allzu großer Faktor. Das könnte sich aber schon bald ändern: Experten erwarten, dass sich der Umsatz aus E-Zigaretten und Zubehör bis zum Jahr 2030 mehr als verfünffachen wird.